Vor seiner Zerstörung

Hier entsteht eine neue Seite über das Schloss in Auras und seine jüngste Vergangenheit.

Zur Vorgeschichte lesen sie bitte die  Kleine Chronik über Auras Krs. Wohlau
von Franz Josef von Gilgenheimb, dem letzten Besitzer vom Schloss Auras.

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Heute ist das Schloss eine Ruine.

Quelle: Wikipedia, Liste der Burgen und Schlösser in Schlesien.

 

Das Schloss ist nicht wie andere Schlösser einfach zu einer Ruine verfallen, es wurde von unbekannt in der Zeit unter polnischer Verwaltung zerstört. Es soll von einem neuen Besitzer wieder aufgebaut werden.

Es kursieren nicht nur in Uraz unhaltbare Gerüchte, das Schloss sei im Krieg von russischen Bomben getroffen worden und abgebrannt, oder einfach nur, es sei im Krieg zerstört worden.

Es gibt außer mir noch mehrere Zeugen die bestätigt haben dass das Schloss weder im Krieg noch danach bis Ende 1946 zerstört war. Wir, damals noch Kinder spielten im Schloss und zwar vom Keller bis zum Dach. Auch als russische Soldaten kamen und alle beweglichen Einrichtungen mit Lastwagen zur Bahnstation Hennigsdorf in einen dort stehenden Güterzug transportierten.

Was nach 1946 wirklich geschehen ist um das Schloss in eine Ruine zu verwandeln könnten nur noch dort lebende Augenzeugen berichten, wir können nur Vermutungen anstellen ob es ein Brand war der aus Unachtsamkeit oder mutwillig gelegt wurde, oder andere Beschädigungen die Teile vom Dach zerstörten und der Rest durch Regen und Schnee verfallen ist. Letzteres ist unwahrscheinlich denn nur ein Brand kann solchen Schaden verursachen. Bekannt ist aber der Abbau und der Abtransport von Gebäuden wie die evangelische Kirche (neu erbaut 1894, siehe "Die ev. Kirche von Auras" von Prof. Dr. Walter Schmidt)  um die Zigelsteine für den Wiederaufbau zerstörter Städte zu verwenden. Eine evangelische Kirche brauchte das komunistische Polen genau so wenig wie einen evangelischen Friedhof.

In keinem Fall möchte ich das solche Gerüchte die Geschichte vom Auraser Schloss verfälschen.         

Siehe: http://www.glogow.pl/okolice/ ...die Erbschaft der Vergangenheit... deutsches Vorwort.

Im Ordner "Geschichte von Auras" wurde aus alten Unterlagen von Pfarrer Hoppe die Geschichte von Auras und seinem Schloß aufgearbeitet in die auch die Arbeiten von Baron von Gilgenheimb, dem letzen Besitzer vom Schloss und unserm ev. Pastor Eberhard Halm einflossen.  

 

Schloss Auras

Quelle: Verlag von Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Berlin.

 

Der begleitende Text, Alexander Duncker (*1813 †1897)

Erweitert von Christiane Frfr. v. Schuckmann.

 

Die alte Burg Auras an der Oder findet sich schon im zwölften Jahrhundert; wahrscheinlich war sie ein Haus des Tempels, ein Sitz jener streitbaren Miliz Christi, wie sich die Rittermönche des Templerordens zu nennen pflegten. Mit Benutzung der Überreste des alten Templerschlosses erbaute anno 1466 die jetzige Burg der mächtige Versall der Krone Böhmen Chrisoph von Skopp, der ein eifriger Anhänger des Königs Georg Podiebrad von Böhmen war.
Zeitweise wurde Auras auch eine fürstliche Residenz, 1489 residierte mit Erlaubnis des Kaisers Matthias der Piastische Herzog von Oels Conrad VIII. daselbst.

    Das Schloss Auras scheint auch im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert im unmittelbaren Besitz der Landesherren verblieben zu sein, ab und zu deren Vertretern als Residenz dienend.

    Im achtzehnten Jahrhundert war Auras mit dem dazugehörigen Burglehn im Besitz eines italienischen Grafen de Campo, demnach müssen eigene Verhältnisse gewaltet haben, denn gleich nach der Preussischen Besitznahme von Schlesien kam Auras nebst den dazugehörigen Ortschaften an Seine Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich von Preussen, der es in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts (1790) an einen Herrn von Koschötzky veräussern lies.

    Im Januar 1840 kaufte die Witwe des Königlich Preussischen Staatsministers Caspar Friedrich Freiherr von Schuckmann, Eleonore  Frfr. v. Schuckmann (1781 - 1854),  die der alten schlesischen Familie von Lüttwitz  (Schwerpunkt Gorkau, Bielwiese, Mittelsteine) entstammte, das freie Burglehn Auras mit den Vorwerken Rake, Walke und Küchenwinkel (insgesamt 893 Hektar) von Frau von Schickfuß. Sie hat das alte Schloss gänzlich wieder herstellen lassen. Das stattliche Gebäude ist eine architektonische Merkwürdigkeit. Die Basis desselben bildet  ein Dreieck, die beiden ersten Stockwerke haben schön gewölbte Räume mit acht Fuß tiefen Mauern, das hohe Dach ist ebenfalls dreikantig.
    Obwohl Caspar Friedrich v. Schuckmann (1755 - 1834)  einer ursprünglich aus Osnabrück stammenden, jedoch seit dem frühen 17. Jahrhunderten in Mecklenburg ansässigen Geschlecht entstammte, war seine Verbindung  zu  Schlesien eine Herzenssache. Schon als junger Mann             (ab 1787) war er in Breslau tätig und konnte 1790 als Oberbergrichter J. W. v. Goethe als Gast in seinem Hause begrüßen und ihn auch durch die Schlesischen Bergwerke führen.
    C. F. v. Schuckmann war in seinen drei Ehen mit Schlesierinnen verheiratet und besaß zu seinen  Lebzeiten verschiedene Güter, darunter Hartlieb, Naselwitz, Althof-Naß, Bartsch und Culm, die aber verkauft bzw. nach seinem Tode an seine Töchter aufgeteilt wurden.

    Der  jüngste Sohn, Frh. August (1817 - 1867), lebte mit seiner Mutter  Eleonore in Auras,  erhielt
den Besitz 1847 als Geschenk und vererbte ihn an seinen Sohn  Frh. Hermann (1847 - 1920).             Als der kurz nach Beendigung des 1. Weltkrieges verstarb,  verlor - aus heutiger Sicht - die Familie ihren stabilisierenden Mittelpunkt. Die wirtschaftlichen Nachwirkungen  des 1. Weltkrieges waren einschneidend gewesen, die Erbfolge nicht eindeutig durch eine testamentarische Regelung geklärt. Und da der vorgesehene Nachfolger, durch eine im Krieg erlittene Verletzung  sich gesundheitlich nicht in der Lage sah die Führung zu übernehmen, überließ er seinem jüngeren Bruder das Erbe.
Es kam 1925 zum Verkauf an Herrn Hentschel von Gilgenheimb.

 

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Sucht man in Uraz (Auras) nach Spuren der Familie v. Schuckmann so findet man auf dem ehemals evangelischen Friedhofsteil noch drei erhaltene Grabsteine.

Von Herr Robert Banat aus Uraz, erhielten wir am 6.4.2014 hervorragende Bilder der Grabsteine, wofür wir Ihm herzlich danken. Wir freuen uns über die Hilfsbereitschaft der inzwischen in Uraz aufgewachsenen Nachkommen von der einst selbst aus ihrer Heimat vertriebenen Generation und ihr Interesse an der unverfälschten Geschichte ihrer jetzigen und unserer früheren Heimat. Leider sind die Kontakte, sprachlich bedingt gering doch diese Heimatseite ist für alle da denen Uraz-Auras eine Heimat ist.

 

 

 

Die Inschrift der drei Grabsteine wurden von Frau Christiane Frfr. v. Schuckmann gelesen und ergänzt.

 

 

CARL  FRIEDRICH
   AUGUST  Freiherr   
 von SCHUCKMANN
               Königlicher Kammerherr und
          Landesältester auf Auras
und Brandschütz
                   geb. in Berlin d. 6.Febr. 1817   
      gest. den 1. Mai 1867
          

 

 

Hermann
Freiherr von Schuckmann
auf Burglehn Auras
geb.  den 10.August 1847
gest. den 3. Februar 1920
Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn...

Dies ist ein Text von J.S.Bach (1685-1750)
und lautet komplett:

Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Weil du mein Gott und Vater bist, dein Kind wirst du    verlassen nicht, du väterliches Herz! Ich bin ein armer Erdenkloß, auf Erden weiß ich keinen Trost.

 

 

 

 

Clara
Freifrau von Schuckmann
geborene von Loeper
geb. den 18. Mai 1862 (in Klein-Gaffron)
gest. den 2. Februar 1922 (in Breslau)

Sei getreu bis in den Tod,
so will ich dir die Krone des Lebens geben.

 

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Inzwischen wurde an den drei Grabsteinen ein Grablicht aufgestellt.

 

Foto von Robert Banat, Uraz

 

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Hier folgen einige historische Bilder der Familie auf Schloss Auras, aus den Jahren 1890/92

Alle Bilder und Zuordnungen von Christiane Frfr. v. Schuckmann

 

Kaffeetafel auf Schloss Auras

                    (6)     Eleonore (geb. Freiin v. Schuckmann (*1845 +1926) verh. mit Otto v. Frankenberg-Lüttwitz
                    (8)     Otto v. Frankenberg-Lüttwitz (*Bielwiese 8.8.1828  +10.2.1905 Berlin)
                    (9)     Hermann Freiherr von Schuckmann   (*10. August 1847  +3.Februar 1920)
                    (10)   Clara Frfr. v. Schuckmann geb. v. Loeper (*18. Mai 1862  +2.Februar 1922)

 

Ein Nachmittag auf der Veranda (mit Aute)

                    (1)    Elisabeth Freiin v. Schuckmann (*1876  +1945)
                    (2)    Clara Freifrau v. Schuckmann geb. v. Loeper (*18. Mai 1862  +2.Februar 1922)
                    (3)    August Frh. v. Schuckmann (*1865  +1912),  ein Bruder von Hermann
                    (6)    August (genannt Aute) Frh. v. Schuckmann (*1879  +1948)

 

Zwei Töchter von Frh. Hermann. (aus 1. Ehe mit Adele Grf. Bredow)

(01)    Freiin Adele  (*1878  +ca. 1955)
(02)    Freiin Elisabeth  (*1876  +1945)

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Die Arbeit wird soweit es mir möglich ist fortgesetzt...
 

 


 

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